Die Städte POMBAL und NAZARÉ

Kurzinformationen über Pombal, Nazaré und Fliesenmalerei:

Pombal ist eine Stadt in Portugal mit 17.225 Einwohnern (Stand 30. Juni 2011). Spuren weisen auf eine Besiedlung seit der Jungsteinzeit. Später befand sich hier eine römische Ortschaft der Provinz Lusitania, wie Funde u. a. von Münzen belegten. Zudem errichteten die Römer hier eine Festung, die nach der arabischen Eroberung ab 711 von den Mauren neugebaut wurde. Im Verlauf der Reconquista eroberte D. Afonso Henriques das Gebiet und gab es an den Templerorden. Am Ort Chões fanden sie 1126 eine kleine, heute verschwundene Ansiedlung vor, und sie errichteten die arabische Festung 1128 neu. Der heutige Ort Pombal wurde in dem Zuge neu besiedelt und gilt daher als vom Tempelritter Gualdim Pais gegründet. Der Ort erhielt 1174 erste Stadtrechte. 1509 ließ König D.Manuel I. die Festung erneuern und gab dem Ort 1512 erneuerte Stadtrechte.

Nach seiner Absetzung 1777 ließ sich der absolutistische Premierminister Marquês de Pombal (dt.: der Markgraf von Pombal) auf seinen hiesigen Besitzungen nieder und ordnete die Unterstadt neu. So wurde am alten Platz (Praça Velha), auf dem der alte Schandpfahl stand, das Gefängnisgebäude errichtet, und gegenüber der Getreidespeicher der Stadt. Weitere Bauten und Neuordnungen folgten zum Ende des 18. Jahrhunderts, darunter eine direkte Einbindung des Ortskerns an die königliche Überlandstraße. Im Verlauf der Napoleonischen Invasionen im frühen 19. Jahrhundert erlitt Pombal dann Plünderungen und starke Zerstörungen durch die französische Invasionsarmee, in Folge derer der Ort einen starken Niedergang erlebte und nahezu verlassen blieb.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlangte Pombal dann wieder die Aufmerksamkeit von Verwaltung und Wirtschaft, insbesondere dank seiner zentralen Lage. Seither erlebte die Stadt ein stetiges Wachstum. Zeichen der wiedererweckten Stadt sind die zahlreichen Stadtfeste, oder auch das 1976 eröffnete Teatro Amador, das mit verschiedenen Stücken bereits auf landesweite Tournee ging. Die bisherige Kleinstadt (Vila) Pombal wurde 1991 zur Stadt (Cidade) erhoben.


Nazaré ist eine am Atlantik gelegene portugiesische Stadt in der Unterregion Oeste der Region Centro und der historischen Provinz Estremadura, ca. 100 km nördlich von Lissabon gelegen. Sie hat 10.309 Einwohner (Stand 30. Juni 2011) und eine Fläche von 42,2 km². Nazaré ist als Fischer- und Tourismusstadt sowie Wallfahrtsort bekannt. Sie ist Sitz des gleichnamigen Landkreises (Município da Nazaré) mit 15.158 Einwohnern und einer Gesamtfläche von 82,4 km².

In jüngerer Zeit hat die große Welle nördlich von Nazaré die Aufmerksamkeit der internationalen Surfelite auf sich gezogen. Die Riesenwellen und die Surf-Events werden als Touristenattraktion vermarktet. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Felsvorsprünge unter dem unablässig anrollenden Wellen geschliffen, zudem versandete die Bucht von Nazaré in gesamter Breite, so dass in geologisch außerordentlich kurzer Zeit vor der einstigen durch Gebirgszüge gebildeten Küstenlinie ein Sandstrand entstand, der sich von der weiterhin steil nach Sítio ansteigenden Felswand weg in südliche Richtung erstreckt, an dem sich heute das moderne Nazeré zum neuen Hafen hinzieht. Südlich des Hafens erreicht das angelandete Gelände eine Tiefe von anderthalb Kilometern. Vor der Mitte des 18. Jahrhunderts besaßen die Bewohner von Pederneira und Sítio am Strand nur ihre Fischerhütten, brachten sich und ihre sonstige Habe auch vor den ständigen Angriffen der Piraten in ihren teilweise befestigten Siedlungen auf den Anhöhen in Sicherheit. Ab Beginn des 18. Jahrhunderts ließen aber auch diese Überfälle nach, so dass nunmehr die Fischer unten am sich neu bildenden Strand zu siedeln begannen. Ende des 18. Jahrhunderts wurden dort bereits 58 Häuser gezählt. Ihre Boote ließen die Fischer nunmehr mit der Brandung in das Meer hineintreiben, die bei ihrer Rückkunft von Ochsengespannen wieder auf den trockenen Strand gezogen wurden. Diese zum Meer hin enge Lage fordert auch heute während der Herbst- und Winterstürme ihren Tribut, wenn an der Uferstraße die Bewohner ihre Läden, Restaurants und sonstige Einrichtungen je nach Wetterlage gegen die heranstürmende Flut mit Brettern verbarrikadieren müssen.

Ein Tiefseegraben vor Nazaré gilt als Ursache für sehr große Brandungswellen, die sich nach Stürmen vor Nazaré auftürmen. Extremsportler nutzen die Wellen zum Wellenreiten.

Quelle des Videos: WELT Nachrichtensender

Unter Azulejo (portugiesische Aussprache [ɐzu’ɫɐjʒʊ], kastilische Aussprache [aθu’lexo]) versteht man ein Bild aus zumeist quadratischen, bunt bemalten und glasierten Keramikfliesen, das seinen europäischen Ursprung in Spanien und Portugal hat und dort hergestellt wird. Diese wetterfesten Fliesen sind in diesen Ländern fester Bestandteil des Stadtbildes und werden an öffentlichen Monumenten und Gebäuden, Hausfassaden und Kirchen, aber auch an Innenwänden zu oftmals künstlerischen Wandbildern zusammengefügt. Häufig sind alte Blumen-, Vögel- und Schiffsmotive verarbeitet. In Wandverkleidungen aus Azulejos finden sich traditionell auch Ornamente der islamischen Kunst.

Die Architektur nutzte die Azulejos als Dekorelement – das Innere von Kirchen, Klöstern und Palästen wurde großflächig verkleidet. Wie in anderen Kunstformen entwickelten sich Kachelmotive zu Modeströmungen; eine Variante waren die Azulejos de tapete, steinerne Orientteppiche für die Wand. Im 19. Jahrhundert verließen die Azulejos die Innenräume und belebten als Fassaden das Bild der Städte. In einer neuen Blüte durchliefen die Azulejos Historismus und Jugendstil, wobei Antoni Gaudí wieder zu den Mosaiken zurückfand.
(Quellen: Wikipedia —>Pombal | —>Nazaré | —>Azulejo)